Zum Welttag der Poesie habe ich mich mit Bettina Ulitzka-Allali mal wieder an Alma de l’Aigles Gedenkstein im Niendorfer Gehege getroffen, dessen Inschrift Bettina vor drei Jahren vergoldet hat. Und dann haben wir aus Versehen geschimmelt …
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Horch, was kommt von draußen rein?
Wenn man vom griechischen Wort für Wahrheit ein paar Buchstaben wegstreicht, trifft man plötzlich auf die gute alte Lethe: aletheia.
Es ist aber nicht wahr, dass man deswegen gleich in der dunklen Unterwelt am Fluss des Vergessens hocken muss, sondern ganz im Gegenteil, das Unvergessene liegt in der Wahrheit.
Durch das Wegstreichen von Buchstaben kann man natürlich alles und nichts beweisen. Zum Beispiel, wenn ich mich auf den schönen Begriff der brotlosen Kunst zurückbesinne, ist es im Zusammenhang mit der Auffassung von Wahrheit als dem Unvergessenen natürlich reizvoll, auch das deutsche Wort Unvergessenes zusammenzustreichen.
Eigentlich sollte jetzt noch ein eleganter Schlenker zum Metaphernbegriff kommen, aber mir schwirrt schon den ganzen Morgen das holahi-rufendes Vergissmeinnicht durch den Kopf:
Wenn ich dann gestorben bin, Hollahi, hollaho,
Trägt man ich zum Grabe hin, Hollahi, hollaho.
Setzt mir keinen Leichenstein, Hollahi, hollaho,
Pflanzt mir drauf Vergissnichtmein, Hollahi, hollaho.
Mehr dazu an einem anderen Tag …