Ach ja, wir armen Künstler und dann immer der Gang nach Brot, und wenn man sich dabei erwischen lässt, setzt es den Kunsthandwerks-Stempel oder noch Schlimmeres.
Dabei geht doch kein Mensch allein nach Brot, ein wenig Wasser müsste schon mit dabei sein. Bei Wasser und Brot fühlt man sich aber gleich ins Schurkengenre versetzt oder ins Krankenzimmer.
Da ist es schon besser, man ergänzt das Brot mit Käse, so wie es Grimmelshausen erzählt, anlässlich der ersten Bildungsoffensive, die er seinen Titelhelden erleben lässt:
Als der Einsiedel wohlmeinend das Vaterunser vorzutragen beginnt mit Unser täglich Brot gib uns heut, ergänzt Simplicius nämlich sofort: Gelt du, auch Käs dazu?
Die Redewendung Kunst geht nach Brot würde in ihrer dementsprechend verfeinerten Form dann so lauten: Kunst geht nach Käsebrot.
Das Grimmelshausen-Zitat ist übrigens aus dem 8. Kapitel mit der glorreichen Überschrift: Wie Simplicius durch hohe Reden seine Vortrefflichkeit zu erkennen gibt. Wenn man für Simplicius den eigenen Namen einsetzt, ergibt sich daraus ein unschlagbarer Allzweck-Blog-Untertitel …